UH-1D HEER

Review von http://www.panzer-modell.de/

 In der Modern AFV Serie beschert uns Dragon nun die Bell UH-1D HEER als Maschine der Bundeswehr. Basis ist hier das bereits bekannte Modell der Bell UH-1D von Panda. Dragon hat sich der Schwächen dieses Modells angenommen und durch Zugabe von sinnvollen Ätzteilen den Detaillierungsgrad deutlich erhöht.

Der prall gefüllte Karton mit über 160 Bauteilen enthält fünf Spritzlinge aus dem bekannten hellgrauen Kunststoff, einen Spritzling mit Klarsichtteilen für die Verglasung sowie drei Platinen mit Photoätzteilen. Ein Figurenset mit vier Figuren ist ebenfalls enthalten. Hierbei handelt es sich um die Fallschirmjäger aus dem Set 3021, das bereits vor einiger Zeit von Dragon im Handel erschien. Bewaffnet sind die Jungs mit einem MG3, zwei Gewehren G3, einer Maschinenpistole MP2A1 sowie einer leichten Panzerfaust. Diverse Taschen für die persönliche Ausrüstung und eine Tasche mit der Signalpistole liegen ebenfalls bei. Die Qualität der Figuren ist somit nicht mehr ganz auf dem heutigen Stand von Dragon, aber immer noch durchaus akzeptabel. Die Körperhaltungen der Figuren wirken sehr natürlich und lebensecht.
Dargestellt werden 4 stürmende Fallschirmjäger der Bundeswehr in Actionposen. Da die seitlichen Schiebetüren geöffnet dargestellt werden können bietet sich die Ausstattung des Helis mit diesen Figuren förmlich an. Da schwebt mir sofort eine Szene vor bei der die Fallschirmjäger gerade den noch leicht über dem Erdboden schwebenden Hubschrauber verlassen&
Aber, ein Hubschrauber ohne Piloten? Da keine Piloten enthalten sind werden wir wohl auf einen Figurensatz aus dem Bereich der Kleinserienhersteller warten müssen um eine realistische Szene zu gestalten.

Die Platine mit den Ätzteilen für die Gestaltung des Innenraumes ist bereits vorlackiert und wirkt absolut Spitze. Unter anderem sind hier Bauteile für das Armaturenbrett und auch die Sicherheitsgurte enthalten. Allerdings sind an den Sitzen für die Piloten bereits Gurte anmodelliert. Man wird diese Gurte wohl oder übel abschleifen müssen um die Sitze anschließend mit den hervorragenden Photoätzgurten auszustatten. Weiterhin wage ich es einfach zu bezweifeln dass die Hubschrauber der Bundeswehr mit der Zusatzpanzerung für die Pilotensitze ausgestattet waren oder sind. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern solche Sitze bei unseren Bw \"Teppichklopfern\" gesehen zu haben.

Weitere PE Teile sind dann zur Ausstattung von Innen- und Außenbereich des Helis vorgesehen. Zum Beispiel finden sich hier Kabelschneider, Scheibenwischer usw. Darüber hinaus ist sogar auch eine Rettungswinde für den Einsatz im SAR Hubschrauber enthalten. Leider fehlen die nötige Sonderausstattung für den Innenraum sowie die typischen, leicht nach außen gewölbten, Seitenfenster für die Darstellung einer SAR Maschine. Wer ein solches Modell bauen möchte darf sich auf gehörige Selbstbaumaßnahmen einstellen. Aber vielleicht findet sich ja bald ein solches Umbauset im Zubehörhandel?

Die Klarsichteile für die Verglasung wirken auf mich etwas zu dick, erlauben aber einen klaren Durchblick.
Die allgemeine Qualität und Detaillierung der Kunststoffteile ist wie immer überdurchschnittlich gut.

Die Bauanleitung zieht sich über 12 Baustufen und enthält wie immer auch Bemalungshinweise für die Detailbemalung. Die einzelnen Bauabschnitte sind nicht mit Teilen überladen, die Positionen der Bauteile scheinen auch sehr exakt wiedergegeben zu sein. Hier dürften eigentlich keine Fragen aufkommen. Bei einigen Bauteilen sind optionale Möglichkeiten angegeben. Allerdings vermisse ich hier, wie leider sehr häufig bei Dragon, den Hinweis welches Bauteil für welche Variante / Ausführung zur Anwendung kommt. Wer hier exakt arbeiten will kommt nicht ohne entsprechendes Vorbildmaterial aus.

Das Decalset bietet Markierungsmöglichkeiten für drei Hubschrauber. Die Decals sind spitzenmäßig gedruckt, haben schöne kräftige Farben und einen sehr klein und dünn gehaltenen Trägerfilm. Enthalten sind folgende Markierungsvarianten der Bundeswehr:

· Heeresflieger, Bückeburg 2006, im Drei-Farb-Fleckentarnanstrich
· Heeresflieger, Köln / Bonn 1978, in Nato-Oliv
· Luftwaffe, SAR, Memmingen / Allgäu 2007, im Drei-Farb-Fleckentarnanstrich

Fazit: Hier stimmen Preis und Leistung auf jeden Fall.